Gedichte

Liebe    Trauer    Hoffnung
Gedichte sind mir zu einem wichtigen Begleiter geworden. Denn sie geben wieder, was so schwer in Worte zu fassen ist - weil es unfassbar bleibt. Die ausgewählten Gedichte reflektieren viele  meiner Gefühle, Ängste und Hoffnungen.
Für unsere Jenny

Ein heller Sonnenstrahl
erwärmte unser Leben
plötzlich wurde er verdunkelt
von einer schwarzen Wolke

Eine kleine, wunderschöne Blüte
erfreute unsere Sinne
- nur für einen Augenblick,
der Sturm trieb sie davon

Ein kleiner Vogel mit frohem Gesang
berührte tief unsere Herzen
- viel zu früh flog er davon
wohin? warum?

Die Sonne wird weiter scheinen,
die Blumen erblüh´n, die Vögel singen
doch wir wandern nun
durch ein dunkles Tal

Ewig wirst du
in unseren Herzen bleiben!
Jenny-Mäuschen,
wir vermissen dich!!!

In tiefer Liebe
Mama, Papa, Nadine und Chaya
 
 
 

Du bist nicht mehr da, wo du warst..
aber du bist überall, wo ich bin.

Ein Mensch wird nicht sterben,
solange ein anderer
sein Bild im Herzen trägt.

Ich kehre zurück an die Orte,
wo wir uns begegnet sind
- und du bist da.

Ich gehe die Wege,
die du gegangen bist.
Du gehst wieder mit mir.

Ich freue mich an dem,
was dich weiterhin erfreut hätte,
und sehe dich mitlächeln.

Ich gehe den Spuren nach,
die du hinterlassen hast,
und begegne dir immer wieder.

Nichts kann uns trennen,
wenn uns
so viel
verbindet.

(Verfasser unbekannt)

Wie du in mir noch lebst,
bin ich mit dir gestorben.
Wie sich ein Teil von dir
noch regt in meinem Tun,
so will ein Stück von mir
in deinem Frieden ruhn.
Wie du noch Heimat hast
durch mich in dieser Welt,
so wird im andren Land
durch dich mein Haus bestellt.

(Lily Sauters)

 

Unendlichkeit

Deine Geburt
habe ich eigentlich
nicht begriffen.
Wo kamst du her?
Rasch besetzte ich
dein Kindergesicht
mit meiner Liebe.
Der Unendlichkeit
deines Daseins
war ich mir sicher.

Deinen Tod
habe ich eigentlich
nicht begriffen.
Wo gingst du hin?
Meine Liebe ist
auf der Suche
nach dir.

Der Unendlichkeit
deines Daseins
bin ich mir sicher.

(Renate Salzbrenner)

 


Du warst es wert
so sehr
geliebt zu werden

Du bist es wert
dass so viel
Traurigkeit
geblieben ist
an deiner
Stelle

(Gitta Deutsch)


 
Ach, wäre es
doch nur ein Traum
und ich könnte erwachen,
du würdest zu mir rüberschaun,
und wir würden morgens
wieder lachen.
Gingst du noch einmal
durch den Garten
mit schnellem Gang,
ich würde auf dich warten,
stundenlang.

(Theodor Fontane)
 

Da ist ein Land der Lebenden
und da ist ein Land der Toten.
Die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe,
das Einzig-Bleibende, der einzige Sinn.

(Thornton Wilder)

Du bist da

Ich sehe dich nicht.
Dein Körper
wurde mit Erde
zugedeckt.

Ich höre dich nicht.
Deine Stimme
rückt ferner
von Tag zu Tag.

Meine Hände
fassen nach dir
und greifen
ins Leere.

Aus deinen 
Kleidern
verfliegt mir
der letzte Duft.

Und doch bist
du da -
in mir.

(Renate Salzbrenner)






Die Sterne sind schön,
weil sie an eine Blume erinnern,
die man nicht sieht...

(aus: "Der kleine Prinz")
 
 

In Memoriam

Wie ist die Zeit vergangen,
seit du gestorben bist!
Ich spüre ein Verlangen,
das unerfüllbar ist,

die Sehnsucht, gutzumachen,
was falsch war und mißlang,
zu weinen und zu lachen:
Ich liebe dich. Hab Dank!

Noch einmal mit dir sprechen,
gereift aus langem Weh,
den Bann des Schweigens brechen
verstehender denn je.

Wie wär es mit uns beiden,
wärst du noch auf der Welt?
Wie, zwischen Glück und Leiden,
wär es um uns bestellt?

Ein Trost wächst durch das Schwere,
ernüchternd wunderbar:
Es war so, wie es wäre,
es wäre, wie es war.

(Detlev Block)

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